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Interview der Süddeutschen Zeitung mit Weihbischof Max Ziegelbauer
Der emeritierte Weihbischof Max Ziegelbauer, 79, fordert in seinem neuen Buch „Die alte Kirche ist mir lieber“ die Rückkehr der lateinischen Sprache in den Gottesdienst. Wir fragten ihn nach den Gründen.

SZ: Cum hac aetate nemo fere Latine loquatur, cur postulas, ut Ecclesia etiam magis isti sermoni vetusto faveat eiusque dignitatem restituat?

Ziegelbauer: Non solum Concilium Vaticanum Secundum ut ritus Latini Latine agantur postulat; sed etiam Omnium Gentium Musicorum Ecclesiasticorum Sodalitas abolitionem Latini sermonis ut insanam deplorat. Quae enim per tot saecula feliciter tradita sunt, ea non sine damno cito abieceris.

SZ: Quare non eas quoque linguas, quae hodie in usu versantur, aptas ad Crucis mysterium significandum existimas?

Ziegelbauer: Sunt sane aptae, sed nescio quomodo Latina verba in Deo colendo longe accommodatiora tam augustis arcanis videntur. Nam salvationis nostrae mysterium hoc aevo terrestri nisi per signorum imaginum verborum tamquam velamenta et involucra fieri non potest.

SZ: In libro tuo, quo te ecclesiam, qualis quondam fuit, praeferre dicis, id maxime optas, ut in officio divino Dei ipsius partes maiores sint, reprehendisque Concilium Vaticanum Secundum, quod homini nimium tribuerit. Miror, cur sic tibi videatur.

Ziegelbauer: Plurimi eorum, qui auctoriate Concilii Vaticani Secundi sententias suas munire volunt, sine dubio hominem nimii faciunt. Quare verendum est ne, cum hominem atque humana tamquam sancta venerantur, Dei ipsius maiestatem imminuant. Nam vide quam male etiam aras in ecclesiis versus populum admoverint! Quod sic ut fieret quamquam Concilio numquam placuit, tamen iste mos ubique quasi per vim etiam nolentibus iniunctus est. Ne quis igitur Concilium pastorale vituperet, sed eos potius, qui post Concilium eius decretis in multis abusi sunt.

Die deutsche Übersetzung des Gesprächs lautet:

SZ: Heutzutage spricht doch kein Mensch mehr Latein. Sie fordern trotzdem, daß in der Kirche wieder mehr Wert auf die alte Sprache gelegt wird. Warum?

Ziegelbauer: Nicht nur das Zweite Vatikanische Konzil fordert, daß bei den lateinischen Riten Latein gesprochen wird. Auch die „Internationale Vereinigung für Kirchenmusik“ findet die Abschaffung der lateinischen Sprache unsinnig. Eine jahrtausendealte Tradition ist ein so hohes Gut, daß es einen radikalen Bruch nicht ohne Schaden erträgt.

SZ: Sind moderne Sprachen nicht auch gut geeignet, das „Mysterium des Kreuzopfers“ spürbar zu machen?

Ziegelbauer: Natürlich sind sie hierfür geeignet. Doch erhebt sich dabei die Frage, ob nicht die lateinische Kultsprache weitaus angemessener ist. Denn das Geheimnis unserer Erlösung vollzieht sich im irdischen Äon in Zeichen, Bildern und Worten, gleichsam verhüllt und unter einem Schleier.

SZ: In Ihrem Buch „Die alte Kirche ist mir lieber“ schreiben Sie, Gott müßte wieder im Zentrum des Gottesdienstes sein. Das Zweite Vatikanische Konzil habe den Menschen zu sehr in den Mittelpunkt gerückt. Wie kommen Sie zu dieser Aussage?

Ziegelbauer: Die Entwicklung in der Kirche, die sich auf das Zweite Vatikanum als Ganzes beruft, stellt unwiderlegbar den Menschen zu stark heraus. Die Heiligsprechung des Menschen und alles Menschlichen könnte aber die Majestät Gottes verdunkeln. Sehen Sie sich nur mal die Altarumstellung versus populum an. Das wurde vom Konzil gar nicht so verabschiedet, aber dennoch als eine Art Zwang praktisch überall eingeführt. Nicht das Pastoralkonzil ist also abzulehnen, sondern manches, was anschließend mit ihm begründet wurde.

Interview: Martin Zips

Übersetzung: Wilfried Stroh
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 14. 10. 2002
geschrieben am 26.11.2008 um 20:45 Uhr.
 
 
 
 

 
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